Installation einer Photovoltaikanlage

Checkliste für die Installation einer Photovoltaikanlage: So gelingt dein Weg zur eigenen Solarstromversorgung

Die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage ist ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit und langfristiger Kostenersparnis. Damit du bei der Planung, Auswahl und Umsetzung deiner PV-Anlage nichts übersiehst, findest du hier eine umfassende Checkliste – von der ersten Idee bis zur Nutzung deines eigenen Solarstroms.


1. Warum eine PV-Anlage?

Bevor du dich mit der Technik beschäftigst, solltest du dir über deine Ziele klar werden:

  • Möchtest du Stromkosten senken?
  • Willst du unabhängiger vom Stromanbieter werden?
  • Ist dir Nachhaltigkeit wichtig?
  • Planst du, ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe zu nutzen?

Je klarer deine Ziele, desto besser kannst du die Anlage dimensionieren und passende Komponenten auswählen.


2. Erste Einschätzung: Ist dein Dach geeignet?

Bevor du Angebote einholst, solltest du prüfen:

  • Dachausrichtung: Süd, Südwest oder Südost sind ideal.
  • Neigungswinkel: Zwischen 30° und 40° ist optimal.
  • Verschattung: Bäume, Nachbargebäude oder Schornsteine können den Ertrag mindern. Die Schattenseite der Sonne: Die Nachteile einer PV-Anlage
  • Dachfläche: Je mehr Platz, desto mehr Module kannst du installieren.
  • Dachzustand: Ist das Dach sanierungsbedürftig, solltest du das vorher erledigen.

PV-Anlage und altes Dach – Was du beachten musst


3. Finanzielle Planung

Eine PV-Anlage ist eine Investition. Kläre:

  • Eigenkapital vs. Finanzierung: Viele Banken bieten spezielle Kredite für Solaranlagen.
  • Förderungen: Informiere dich über KfW-Kredite, regionale Zuschüsse und steuerliche Vorteile.
  • Kosten: Rechne mit ca. 1.200–2.000 € pro kWp. Eine 10 kWp-Anlage kostet etwa 18.000–25.000 €.
  • Amortisation: In der Regel zwischen 8 und 12 Jahren – abhängig von Eigenverbrauch und Strompreis.

Kredit notwendig? Ein Vergleich hilft auch hier Geld einzusparen!


4. Anbieter finden: So gehst du vor

Achte auf folgende Kriterien:

  • Zertifizierungen: TÜV, DIN-Normen, Eintrag im Installateurverzeichnis.
  • Erfahrungen: Kundenbewertungen, Referenzprojekte.
  • Transparente Angebote: Keine Vorkasse, klare Leistungsbeschreibung.
  • Eigene Monteure: Vermeide Anbieter, die nur mit Subunternehmern arbeiten.
  • Service & Wartung: Gibt es einen Ansprechpartner nach der Installation?

Anbieter-Typen:

  • Digitale Komplettanbieter: z. B. Enpal, 1KOMMA5°, Klarsolar – schnelle Abwicklung, oft günstiger.
  • Regionale Fachbetriebe: Persönliche Beratung, lokale Expertise, kurze Wege.

PV Anlage – Angebote vergleichen und Entscheiden oder Welche Einzelteile brauchst Du für eine Photovoltaik-Anlage?


5. Angebote vergleichen: Worauf du achten solltest

Nutze eine Vergleichs-Checkliste:

  • Modultyp: Monokristallin, bifazial, Glas-Glas?
  • Wechselrichter: String- oder Mikro-Wechselrichter? Hybridfähig?
  • Speicher: AC- oder DC-gekoppelt? Kapazität passend zum Verbrauch?
  • Garantie: Module (mind. 20–25 Jahre), Wechselrichter (10 Jahre), Speicher (10 Jahre).
  • Zusatzfunktionen: Notstrom, Energiemanagement, Wallbox?
  • Preis pro kWp: Marktüblich sind 1.200–2.000 €.
  • Zahlungsbedingungen: Keine Vorkasse, klare Meilensteine.
  • Wirtschaftlichkeitsrechnung: Realistische Strompreissteigerung (<3 % jährlich).

6. Planung und Vorbereitung

Sobald du dich für einen Anbieter entschieden hast, beginnt die Detailplanung:

  • Vor-Ort-Termin: Der Anbieter prüft Dach, Elektrik und Standort.
  • Technische Planung: Anzahl Module, Wechselrichter, Speicher, Verkabelung.
  • Genehmigungen: In der Regel keine Baugenehmigung nötig, aber Anmeldung beim Netzbetreiber und Marktstammdatenregister.
  • Zeitplan: Installation dauert meist 2–5 Tage.

7. Installation: Schritt für Schritt

1. Montage der Unterkonstruktion

Die Basis für deine Module – stabil, wetterfest und passend zur Dachform.

2. Installation der Solarmodule

Die Module werden sicher befestigt und elektrisch verbunden.

3. Verkabelung

Gleichstromleitungen führen zum Wechselrichter. Achte auf saubere Verlegung und Schutzmaßnahmen.

4. Wechselrichter installieren

Er wandelt Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom. Wichtig: gute Belüftung und Schutz vor Feuchtigkeit.

5. Anschluss ans Hausnetz

Ein Elektriker verbindet die Anlage mit deinem Stromnetz. Nur zertifizierte Fachkräfte dürfen das übernehmen.

6. Inbetriebnahme

Der Elektriker prüft alle Anschlüsse, meldet die Anlage beim Netzbetreiber an und aktiviert das Monitoring.


8. Strom vom Dach genießen: Eigenverbrauch optimieren

Was bedeutet Eigenverbrauch?

Du nutzt den selbst erzeugten Strom direkt im Haushalt. Überschüsse werden ins Netz eingespeist.

Vorteile:

  • Stromkosten senken: Du sparst bis zu 41 Cent pro kWh.
  • Unabhängigkeit: Weniger Abhängigkeit vom Stromanbieter.
  • Umweltfreundlich: Reduzierter CO₂-Ausstoß.

Wie steigerst du den Eigenverbrauch?

  • Batteriespeicher: Speichert Strom für abends und bewölkte Tage.
  • Lastmanagement: Waschmaschine, Geschirrspüler & Co. tagsüber laufen lassen.
  • Smart Home: Automatisierte Steuerung deiner Geräte.
  • Wallbox: Elektroauto mit Solarstrom laden.
  • Wärmepumpe: Heizen mit Sonnenenergie.

Typische Eigenverbrauchsquoten:


9. Monitoring und Wartung

Monitoring:

  • Online-Tools: Zeigen dir Ertrag, Verbrauch und Einspeisung.
  • App-Steuerung: Viele Anbieter bieten Apps zur Kontrolle.

Wartung:


10. Versicherung und Sicherheit

  • Photovoltaikversicherung: Schutz vor Diebstahl, Sturm, Feuer.
  • Haftpflicht: Prüfen, ob deine bestehende Versicherung die Anlage abdeckt.
  • Überspannungsschutz: Pflicht für die Hausinstallation.
  • Fehlerstromschutzschalter (FI/RCD): Sicherheit für dich und deine Familie.

Dein Leitfaden zur Wohngebäudeversicherung


Fazit: Mit Struktur zur eigenen PV-Anlage

Mit einer klaren Checkliste, einem seriösen Anbieter und einer durchdachten Planung kannst du deine Photovoltaikanlage effizient und sicher installieren. Du profitierst von niedrigeren Stromkosten, mehr Unabhängigkeit und einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

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