Baufinanzierung

10 Wichtige Punkte bei der Baufinanzierung

Der Traum vom Eigenheim ist für viele ein zentrales Lebensziel. Doch bevor Du den Schlüssel zu Deinem neuen Zuhause in der Hand hältst, steht ein komplexer Prozess an: die Baufinanzierung. Damit Du gut vorbereitet bist und keine teuren Fehler machst, findest Du hier die 10 wichtigsten Punkte, die Du bei der Baufinanzierung unbedingt beachten solltest.


1. Deine finanzielle Ausgangslage realistisch einschätzen

Bevor Du Dich mit Banken oder Finanzierungsangeboten beschäftigst, solltest Du Deine finanzielle Situation genau analysieren. Dazu gehören:

  • Monatliches Nettoeinkommen
  • Fixkosten (Miete, Versicherungen, laufende Kredite)
  • Rücklagen und Eigenkapital
  • Sparpotenzial

Ein Haushaltsbuch oder eine Excel-Tabelle kann Dir helfen, einen Überblick zu bekommen. Wichtig: Plane auch Puffer für unvorhergesehene Ausgaben ein.


2. Eigenkapital clever einsetzen

Je mehr Eigenkapital Du einbringst, desto besser sind Deine Chancen auf günstige Konditionen. Als Faustregel gilt: Mindestens 20–30 % der Gesamtkosten solltest Du selbst aufbringen können. Dazu zählen:

  • Ersparnisse
  • Bausparverträge
  • Schenkungen oder Erbschaften

Ein höherer Eigenkapitalanteil reduziert nicht nur die Kreditsumme, sondern auch das Risiko für die Bank – was sich positiv auf den Zinssatz auswirkt. Das sollte man abwägen, je nachdem wie die aktuellen Zinsen gerade stehen.


3. Die richtige Darlehensart wählen

Es gibt verschiedene Arten von Baufinanzierungen. Die gängigsten sind:

  • Annuitätendarlehen: Gleichbleibende Raten, bestehend aus Zins und Tilgung.
  • Volltilgerdarlehen: Du tilgst den Kredit komplett innerhalb der Zinsbindung.
  • Variables Darlehen: Flexibel, aber mit Zinsrisiko.
  • Bauspardarlehen: Kombination aus Sparphase und Darlehensphase.

Welche Variante für Dich passt, hängt von Deiner Lebenssituation, Deinen Zielen und Deiner Risikobereitschaft ab.


4. Zinsbindung strategisch festlegen

Die Zinsbindung legt fest, wie lange der vereinbarte Zinssatz gilt – meist zwischen 5 und 20 Jahren. In Niedrigzinsphasen lohnt sich eine lange Zinsbindung, um sich günstige Konditionen langfristig zu sichern. In Hochzinsphasen kann eine kürzere Bindung sinnvoll sein, um später von sinkenden Zinsen zu profitieren.

Tipp: Lass Dir verschiedene Szenarien durchrechnen, um die optimale Laufzeit zu finden.


5. Tilgungshöhe bewusst wählen

Die Tilgung bestimmt, wie schnell Du Deinen Kredit zurückzahlst. Eine höhere Tilgung bedeutet:

  • Schnellere Schuldenfreiheit
  • Weniger Zinskosten insgesamt

Empfehlenswert ist eine anfängliche Tilgung von mindestens 2–3 % pro Jahr. Viele Banken bieten auch Sondertilgungen an – nutze diese Möglichkeit, um schneller schuldenfrei zu werden. Oft erhöht sich dann auch der Zinssatz.


6. Nebenkosten nicht unterschätzen

Neben dem Kaufpreis fallen zahlreiche Nebenkosten an, die oft übersehen werden:

  • Grunderwerbsteuer (je nach Bundesland 3,5–6,5 %)
  • Notar- und Grundbuchkosten (ca. 1,5–2 %)
  • Maklerprovision (bis zu 7,14 %)
  • Umzug, Renovierung, Einrichtung

Plane diese Kosten unbedingt mit ein – sie können schnell 10–15 % des Kaufpreises ausmachen.


7. Fördermöglichkeiten prüfen

Es gibt zahlreiche staatliche Förderprogramme, die Dir beim Hausbau oder -kauf helfen können:

  • KfW-Förderkredite (z. B. für energieeffizientes Bauen)
  • Wohn-Riester
  • Baukindergeld (je nach politischer Lage)
  • Landesförderprogramme

Informiere Dich frühzeitig, welche Programme für Dich infrage kommen – oft sind sie an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Siehe auch Förderungen für PV Anlagen 2025 in Deutschland


8. Angebote vergleichen lohnt sich für jede Baufinanzierung

Nimm Dir Zeit, verschiedene Finanzierungsangebote zu vergleichen. Achte dabei nicht nur auf den Sollzins, sondern auch auf den effektiven Jahreszins, der alle Nebenkosten enthält. Weitere Vergleichskriterien:

  • Flexibilität bei Sondertilgungen
  • Möglichkeiten zur Ratenpause
  • Anschlussfinanzierung

Nutze Online-Vergleichsportale, unabhängige Berater oder Deine Hausbank – und verhandle aktiv! Es gibt bei (Affiliate Link) Tarifcheck ein Vergleichsportal, bei dem Du direkt mehrere Angebote reinholen kannst. Nutze dies als ersten Überblick. Aber sprich auch mit deiner bestehenden Bank oder der Bank um die Ecke.


9. Zukunftssicherheit einplanen

Eine Baufinanzierung läuft oft über 20 bis 30 Jahre. Überlege daher:

  • Was passiert bei Jobverlust, Krankheit oder Familienzuwachs?
  • Ist Dein Einkommen langfristig stabil?
  • Gibt es Pläne für Selbstständigkeit oder Auslandsaufenthalte?

Absicherungen wie eine Risiko-LebensversicherungBerufsunfähigkeitsversicherung oder ein Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto können Dir Sicherheit geben. Die wichtigsten Versicherungen für Privatpersonen und warum sie unverzichtbar sind oder auch Lebensversicherung für den Hausbau


10. Vertrag und Kleingedrucktes verstehen

Bevor Du einen Kreditvertrag unterschreibst, solltest Du alle Klauseln genau prüfen:

  • Ist der Zinssatz fest oder variabel?
  • Gibt es eine Vorfälligkeitsentschädigung bei vorzeitiger Rückzahlung?
  • Welche Gebühren fallen an?
  • Wie flexibel ist die Tilgung?

Lass Dir alles erklären, was Du nicht verstehst – im Zweifel auch von einem unabhängigen Finanzberater oder einem Anwalt.


Fazit: Gut geplant ist halb finanziert

Die Baufinanzierung ist ein komplexes Thema – aber mit der richtigen Vorbereitung und einem klaren Plan kannst Du viele Stolperfallen vermeiden. Nimm Dir Zeit, informiere Dich umfassend und hole Dir bei Bedarf professionelle Unterstützung. So wird Dein Traum vom Eigenheim nicht zum finanziellen Albtraum, sondern zur erfüllten Lebensvision.


Tipp zum Schluss: Erstelle Dir eine persönliche Checkliste mit allen Punkten aus diesem Artikel – so behältst Du den Überblick und kannst Deine Baufinanzierung Schritt für Schritt sicher gestalten.